Menü

Suche

O ihr Menschen | Wolfgang Abendroth | 05.11.2021

Rheinische Post RP-online
Dienstag, 9. November 2021


Uraufführung in der Johanneskirche

Beethoven und das Schicksal

Aufführung

Szene aus der Uraufführung von "O ihr Menschen" in der Düsseldorfer Johanneskirche.
Foto: Susanne Diesner/Düsseldorf Festival

Düsseldorf. Die aufwändige Musiktheaterproduktion »O ihr Menschen« wurde beim Düsseldorf-Festival in der Johanneskirche uraufgeführt. Es gab riesigen Beifall.

Beethovens Jubeljahr ist längst vorbei, aber nun gab es ein großartiges Nachspiel. Das Düsseldorf-Festival hatte eine eigene Produktion geplant: Es sollte eine Idee von Beethoven sein, ohne dass es Beethoven ist. Jetzt konnte das Musiktheater »O ihr Menschen« an drei Abenden in der Johanneskirche gezeigt werden.

Es war die vielleicht aufwendigste Eigenproduktion des Festivals. Wolfgang Abendroth, Leiter der Johanneskantorei, hatte die Idee für ein Musiktheater mit sechs Szenen und einem Prolog. Sein Ausgangspunkt war das Heiligenstädter Testament, in dem Beethoven über seine Ertaubung verzweifelte. Dennoch schuf er danach großartigste Werke. Die Schauspielerin Maria Hartmann erweiterte das Thema um andere Biografien von Leid, Hoffnung und Zuversicht. Ihr Libretto umfasste die Namen Helmuth James Graf von Moltke und Nelson Mandela.

Mit anderen Worten: Kampf gegen körperliche Behinderung, Geistesfreiheit in politisch dunkler Zeit und hoffnungsvoller Weitblick aus jahrzehntelangem Eingesperrtsein, das sollte szenisch und musikalisch umgesetzt werden. Entstanden ist eine wirkmächtige Produktion. Zur Leitung gehörten auch Nicola Glück (Inszenierung), Takao Baba (Choreografie,) Jürgen Schmeer und Justine Wanat (Chöre) sowie Lydia Drontmann, die auf Bildschirmen ein digital live sketching zauberte.

Neben dem Festival-Orchester traten eindrucksvoll als Solisten auf: Theresa Nelles (Sopran), Franziska Orendi (Alt), Christian Sturm (Tenor) und Tomas Kildišius (Bass). Spiel und Musik nahmen den Kirchenraum in Beschlag. Aus Kinderhänden regnete Papierschnee, und in den Gängen wurde getanzt. »Ich will dem Schicksal in den Rachen greifen, niederzwingen soll es mich gewiss nicht.« So heißt es bei Beethoven und ebenso in der Botschaft dieses begeisternden Musiktheaters.

CLAUS CLEMENS


Rheinische Post RP-online
Donnerstag, 4. November 2021


Corona in Düsseldorf

Ein Festival kämpft um sein großes Stück

Aufführung

In der Johanneskirche laufen derzeit die Proben für »O ihr Menschen«
Foto: Susanne Diesner/Düsseldorf Festival

Düsseldorf In der Johanneskirche soll »O ihr Menschen« uraufgeführt werden. Sieben Corona-Fälle machen die Proben kompliziert. Doch die Organisatoren tun alles, damit es mit der Aufführung am Freitag klappt.

Es wird jetzt viel diskutiert, ob wir in bestimmten Situationen die Masken lieber auflassen oder uns doch wieder Freiheit gönnen. An den Schulen geht die Debatte hin und her, viele tragen den Mund-Nasen-Schutz freiwillig weiter. Bei der letzten Produktion des Düsseldorf Festivals in diesem Jahr dagegen ist die Losung klar: Alle tragen bei den Proben FFP2-Maske, die Musiker, die großen und kleinen Sänger und auch die jungen Tänzer. Eine Ausnahme wird nur bei den vier Solisten und den Bläsern gemacht. »Wie sollte ich auch mit Maske Flöte spielen?«, fragt Christiane Oxenfort rhetorisch. Die Vorsicht hat einen Grund: Sieben Corona-Fälle sind vorige Woche unter den Teilnehmenden bekannt geworden, jetzt kämpft die Intendantin des Festivals dafür, die Uraufführung der Musiktheaterproduktion »O ihr Menschen« am Freitag in der Johanneskirche zu ermöglichen.

Rund 150 Menschen wollen das Stück von Freitag bis Sonntag aufführen. Das Orchester zählt 30 Köpfe, 80 der Chor der Johanneskirche, auf 40 kommen der Kinderchor und die Jugendkompanie des Tanzhauses NRW. Schon 2020 sollte die Premiere sein, aber die Festivalleiter Christiane Oxenfort und Andreas Dahmen entschieden im August, die große Produktion zu verschieben. Zu unsicher war, ob sie würde stattfinden können. Das war schade, denn das Stück widmet sich Beethoven, dessen 250.Geburtstag 2020 gefeiert wurde – so gut oder schlecht es in der Pandemie eben ging.

Aufgeben wollen die beiden Intendanten dieses Mal aber nicht. »Wir alle müssen lernen, mit dem Coronavirus zu leben. Wir tun jetzt in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt alles Notwendige, damit es zur Aufführung kommt, sagt Oxenfort. Am Montag voriger Woche wurde erst einer der teilnehmenden Jugendlichen zu Hause kränklich, ein Test schaffte Klarheit. Dann erwischte es auch seinen Bruder. Am Dienstag und Mittwoch folgten die nächsten beiden Fälle bei jungen Teilnehmern. In der Wochenmitte wurden drei Infektionen bei den erwachsenen Chorsängern bekannt. Alle drei waren vollständig geimpft, so wie alle Erwachsenen geimpft sind. Bei den Zehn- bis 17-Jährigen ist es die Hälfte. Es gibt keine Hinweise darauf, dass die Ansteckungen bei den Proben geschahen.

Seit Beginn der Proben wird ein großer Aufwand betrieben, um die Sicherheit zu gewährleisten. Vor jeder Probe finden Tests statt, zuweilen zwei Mal am Tag. 4750 Tests wurden für das Festival gekauft, das zahlt sich jetzt aus. Sie werden zu Hause durchgeführt, das mit Namen und Datum beschriftete Testset wird nach dem Test fotografiert und an das Festivalbüro gemailt. Zusätzlich muss beim Betreten der Johanneskirche eine Erklärung über den absolvierten Test unterschrieben werden.

Die Kinder blieben zunächst zu Hause. Nun sind sie wieder zugelassen, wer von ihnen nicht geimpft ist, nimmt an der Probe vom Bachsaal in der ersten Etage aus teil, der Gesang wird per Lautsprecher in die Kirche übertragen. Das Bild der jungen Sängerinnen und Sänger wird in die Apsis übertragen, so sind sie auch optisch dabei. »Seit dieser Woche machen die Kinder PCR-Tests«, sagt Dahmen, √fallen sie bis Freitag negativ aus, können sie in der Kirche dabei sein«. Die Stadt kennt alle Maßnahmen, stellt korrektes Verhalten und ein »relativ hohes Schutzniveau« fest. Die Aufführung könne Stand jetzt wie geplant stattfinden.

UWE-JENS RUHNAU


Rheinische Post RP-online
Samstag, 30. Oktober 2021


Musiktheater »O ihr Menschen« in der Johanneskirche

Mut der Verzweiflung, Kraft der Hoffnung

Aufführung

Bei der Probe zu O ihr Menschen in der Johanneskirche in Düsseldorf ist die Aufregung beinahe greifbar. Chor und Solisten glänzen auch noch ohne Premierenatmosphäre.
Foto: Susanne Diesner/Düsseldorf Festival

Düsseldorf. Ein Jahr nach dem Beethoven-Jubiläum und gut einen Monat nach dem Ende des Düsseldorf Festivals findet nun endlich die Premiere von O ihr Menschen statt. Das Musiktheater beschäftigt sich mit dem Hörverlust Beethovens und wie aus Qual neuer Mut entstehen kann.

Wenn Menschen beim Schlangestehen gute Laune haben, dann liegt etwas Besonderes in der Luft. Bei einer der letzten Proben zu dem Stück »O ihr Menschen«, das verspätet im Rahmen des Düsseldorf Festivals am 5. November endlich Premiere feiern darf, stehen Solisten, Musiker und Chormitglieder freudig schwatzend zu den Listen an, in denen die Coronatests abgehakt werden. Bei so vielen Beteiligten sind diese besonders wichtig. Doch als die Probe beginnt und die ersten Musikstücke gespielt werden, spürt man das Besondere, das die Laune aller so hebt: Endlich wieder gemeinsam Musik machen.

Auch für Nicola Glück, die das Musiktheater inszeniert hat, fühlt es sich an, als ob ein Knoten platzt. »Eine gute Stimmung im Ensemble ist mir immer wichtig, aber dieses Mal ist es tausendfach verstärkt«, sagt sie. Alle Beteiligten gingen mit einem solchen Elan an jede Probe. Und tatsächlich, man sieht sehr viele glückliche Gesichter. Besonders der Chor – klassisch griechisch in kommentierender Funktion – sprüht bei der Probe nur so vor Begeisterung. Die Interaktion mit den Solisten, der Ehrgeiz des musikalischen Leiters Wolfgang Abendroth, jedes Stück zu perfektionieren und nicht zuletzt die Tatsache, dass so viele Menschen gemeinsam auf der Bühne stehen: Die Vorfreude auf die Premiere ist förmlich greifbar.

Denn die hätte eigentlich schon vor gut einem Jahr geschehen sollen. Die Pandemie hat aber dafür gesorgt, dass der Start immer wieder verschoben werden musste. »O ihr Menschen« ist Teil des Düsseldorf Festivals, dessen diesjährige Ausgabe seit Ende September eigentlich vorbei ist. Zeitlich etwas im Nachgang, als krönender Abschluss, soll die Oper nach dem Libretto von Maria Hartmann nun aber aufgeführt werden. Am Freitag, den 5. November, findet die Premiere in der Johanneskirche am Martin-Luther-Platz in Düsseldorf statt. Danach gibt es zwei weitere Aufführungen am darauffolgenden Samstag und Sonntag.

»O ihr Menschen« ist angelehnt an das berühmte Heiligenstädter Testament: »O ihr Menschen! O ihr Menschen, die ihr mich für feindselig, störrisch, oder misantropisch haltet oder erkläret, wie Unrecht tut ihr mir. Ihr wisst nicht die geheime Ursache von dem, was euch so scheinet: ich bin taub.« Dieser Brief Ludwig van Beethovens an seine Brüder, den er jedoch nie abschickte, zeigt seine Verzweiflung über den Verlust seines Gehörs bereits in jungen Jahren. Getrieben und gepeinigt ist er von diesem Unheil, denkt sogar daran, sein Leben zu beenden. Doch er tut es nicht, schöpft neue Hoffnung und komponiert weiter. Diese neue Hoffnung ist das Motiv des Musiktheaters, das in sechs Szenen und einem Prolog die Geschichte verschiedener Menschen zeigt, die kurz davor sind, jede Hoffnung zu verlieren – und sie dann wiederfinden.

Vier Lebenswege werden in »O ihr Menschen« skizziert. Ihnen gemeinsam sind Schicksalsschläge und der Kampf gegen Unwägbarkeiten, die durch die Hoffnung auf eine bessere Zukunft, wenn nicht überwunden, dann zumindest akzeptiert werden. Die Geschichten der Schriftstellerin Helen Keller, des südafrikanischen Freiheitskämpfers Nelson Mandela und Helmuth James von Moltke, Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus, reihen sich neben der Beethovens ein. Kein Wunder, dass dabei die ganz großen Themen wie Mut, Qual und Hoffnung so zentral sind.

»Dass wir die Premiere ständig verschieben mussten hat auch dazu geführt, dass wir das komplette Konzept immer wieder umbauen mussten«, so Glück, »ich glaube, ich habe noch nie ein Stück so sehr verinnerlicht, kenne jede Silbe in- und auswendig.« Und es tue gut – auch physisch – endlich wieder zusammen Musik machen zu können.

Fast 170 Menschen sind an O ihr Menschen beteiligt, Musiker, Sänger, Tänzer, sogar ein Kinderchor und die Jugendkompanie des Tanzhauses NRW haben ihren Auftritt. Und wer Gelegenheit hatte, schon mal bei einer Probe lauschen zu dürfen, der versteht, was Glück damit meint, dass es auch körperlich gut tut. Als das Orchester in der Kirche zu spielen beginnt, wird einem bewusst, dass heimische Musikanlage und Kopfhörer wirklich kein dauerhafter Ersatz für Live-Musik sein können.

Und so hat die Pandemie dem Stück vielleicht sogar eine Art Metaebene gegeben. Passend zum Inhalt, wonach in der Verzweiflung Mut liegt und aus der Hoffnung die größte Kraft erwächst, spiegelt sich das auch in der Produktion wieder: Absage der Premiere nach langer Vorbereitung, Pandemie, ständige Umstrukturierung aufgrund der Auflagen und nun endlich, endlich Uraufführung. »Wir sind wie die Figuren unseres Stücks, wir haben die Hoffnung nicht verloren und sind drangeblieben«, sagt auch Nicola Glück.

LILLI STEGNER


Samstag, 30. Oktober 2021


An den Schwächen wachsen

Aufführung

Foto: Susanne Diesner/Düsseldorf Festival

Es wird möglicherweise die wichtigste Uraufführung des Jahres in Düsseldorf. Denn Wolfgang Abendroth bündelt künstlerische Kräfte aus der Landeshauptstadt, um sein erstes abendfüllendes Musiktheaterstück zu produzieren. In sechs Bildern und einem Prolog geht es um vier Menschen, die eigentlich jeden Grund gehabt hätten, am Leben zu verzweifeln und stattdessen Größe gezeigt haben. Am 5. November ist die Premiere geplant. Ein Probenbesuch verspricht viel.

Wolfgang Abendroth und Nicola Glück
Wolfgang Abendroth und Nicola Glück – Foto: Susanne Diesner

»Ich hatte vor, ein Stück für das Beethoven-Jubiläum 2020 zu machen. Dabei ist mir das Heiligenstädter Testament eingefallen, in dem Beethoven über seine Ertaubung verzweifelt«, erzählt Wolfgang Abendroth über den Beginn eines neuen Projektes für die Johanneskirche in Düsseldorf. Abendroth ist Kantor der Stadtkirche, die nicht nur der Liturgie dient, sondern regelmäßig auch Kulturort und Spielstätte ist. Und während der Musiker noch über Krankheiten und andere Lebensbehinderungen nachdachte, war ihm bereits klar, dass er keine »Kirchenmusik« schreiben wollte und dass es ein Stück von Düsseldorfern für Düsseldorfer werden sollte. Dann traf er die Schauspielerin Maria Hartmann, und gemeinsam entwickelten sie die Idee weiter. Hartmann schrieb das Libretto. »Was tatsächlich einfach war bei der Komposition, das war, dem Libretto zu folgen«, erinnert sich der Tonsetzer.

Entstanden ist ein Musiktheaterstück in einer Länge von etwa 70 Minuten, das sich aus sechs Bildern und einem Prolog zurücksetzt. Darin geht es um Ludwig van Beethoven, Helen Keller, Helmuth James von Moltke und Nelson Mandela. Andreas Dahmen und Christiane Oxenfort, die Künstlerischen Leiter des Düsseldorf-Festivals, waren begeistert und erklärten sich mit einer weiteren Koproduktion mit der Johanneskirche einverstanden. Damit waren die wichtigsten Voraussetzungen geschaffen.

Inzwischen laufen die Proben für die Uraufführung am 5. November auf Hochtouren. Denn Abendroth denkt groß. Als Fundament des Chorwerkes dient das 30-köpfige Düsseldorf-Festival-Orchester, in dem Flötistin Oxenfort ebenfalls vertreten ist. Der Düsseldorfer Kammerchor und die Johanneskantorei Düsseldorf vermischen sich zu einem Haupt- und einem Spielchor. Die Akademie für Chor und Musiktheater an der Johanneskirche stellt den Kinderchor unter Leitung von Justine Wanat. Und für die nötige Bewegung sorgt Choreograf Takao Baba mit vier jungen Tänzern der Jugendkompagnie des Tanzhauses NRW, denen sich der Kinderchor anschließen wird. Wer die Johanneskirche kennt, weiß, dass sie vor allem eines nur in begrenzter Menge zur Verfügung hat, und das ist Platz. Angesichts allein der Personenzahl eine besondere Herausforderung für Regisseurin Nicola Glück, die hier bereits Nabucco von Giuseppe Verdi und Gustav Holsts Savitri inszeniert hat. »Ich nehme die Kirche als den Kirchenraum, der er ist – natürlich bauen wir einen Sockel und ein Podest rein, damit man was sehen kann – aber ich finde es wichtig, dass die Kirche als Kirche zu erkennen ist. Sie wird nicht zum Theaterraum verzaubert«, erklärt Glück ihren Ansatz. Und so hat sie vor Chor und Orchester nur noch eine kleine Spielfläche zur Verfügung, auf der sich Spielchor, Jugendliche und Solisten tummeln. Die Solisten hat Abendroth klassisch besetzt und eine großartige Besetzung gefunden. Sopranistin Theresa Nelles ist ebenso wieder dabei wie die Altistin Franziska Orendi. Als Tenor tritt Christian Sturm auf und als Bass der Mensch, der gerade an allen Bühnen, nicht nur in Düsseldorf, nachgefragt wird: Tomas Kildišius. Allein die Kostproben, die an diesem Abend zu hören sind, machen einen Besuch der Uraufführung dringend empfehlenswert. Denn Abendroth hat seinen Sängern die Stimmen auf den Leib geschrieben. Da kann Nelles ganz entspannt glänzen, Orendi verleiht dem Raum einen besonderen Klang, Sturm sorgt für Dramatik, ohne allzu sehr in die Höhen getrieben zu werden, und Tomas Kildišius klagt der Welt sein Leid. Das klingt an diesem Abend mehr als vielversprechend. Und das Ergebnis könnte sich noch steigern, denn Abendroth feilt noch intensiv daran, die Energien zu bündeln und die Stimmen feinzuschleifen. Da wird das Tempo reguliert, ein Vibrato gestrichen und der Einsatz besser eingepasst. Währenddessen läuft ein Außenbeobachter mit Partitur durch die Kirche, kontrolliert von allen Seiten die Klangwirkung.

Trotzdem wird schon an diesem Abend klar, dass es in der Akustik der Kirche an der Textverständlichkeit hapern wird. Glück nimmt das in Kauf, weil sie auf die szenische Wirkung setzt, Abendroth akzeptiert das, weil er sein Bestes gibt und mehr dann irgendwann nicht mehr geht. Beide sind absolut davon überzeugt, dass das so funktioniert. Zusätzliche Sicherheit gibt das Programmheft, das das Libretto enthalten wird.

Viele Akteure sind an diesem Abend noch gar nicht anwesend. Hartmann, die die Zwischentexte spricht, und die jungen Tänzer sind erst später dran. Auch von Kostümen und Licht ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht die Rede. Aber allein das Gezeigte verspricht schon viel für die Uraufführung und die beiden Folgeveranstaltungen. Ob das Stück über den Tag hinausreicht, wird man dann sehen. Christiane Oxenfort ist sicher eher von Optimismus getrieben, wenn sie davon träumt, dass die Produktion auch an andere Kirchengemeinden verkauft werden kann. Denn der Aufwand, der hier betrieben wird, ist enorm. Umso mehr lohnt es sich, rechtzeitig eine der wenigen Karten zu erwerben, um die Aufführung in der Johanneskirche zu erleben.

MICHAEL S. ZERBAN