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Matthäuspassion | Johann Sebastian Bach | 25.04.2016

Samstag, 26. März 2016


Eine Matthäuspassion mit viel heißem Atem und glänzendem Chorgesang

J. S. Bachs großes Werk erklang in der Johanneskirche.

Johanneskantorei und ChamberJam-Orchester
Kirchenmusiker Wolfgang Abendroth leitete seine Johannes-Kantorei.
Archivfoto: Judith Michaelis

Karfreitag und Ostersonntag bilden zwei geistliche Gegensätze, die sich auch in Musikwerken spiegeln können. In der Johanneskirche gestaltet Kantor Wolfgang Abendroth den Kontast zwischen Gedenken und Feiern mit Aufführungen dazu passender Musikwerke. Gestern begann es mit Johann Sebastian Bachs »Matthäuspassion«. Am heutigen Karsamstag erklingen unter dem Motto »Zwischen den Sternen« eher nachdenkliche Werke wie Olivier Messiaens «Appel interstellaire« für Solo-Horn oder eine Cello-Suite von Bach.

Der Anfang der Matthäuspassion im dunklen e-Moll wirkt wie das Öffnen eines Vorhangs. Alltägliches scheint in den Hintergrund zu treten ob der ernsten Magie sich würdevoll in Bewegung setzender Streicher und Bläser. Die Mischung aus Melancholie und Erhabenheit, die Bach hier schafft, kennt in der Musikwelt nichts Vergleichbares.

Wolfgang Abendroth wählte gestern für die Matthäuspassion recht straffe Tempi, die der Aufführung den Ausdruck von Atemlosigkeit verliehen – bis hin zu einer gewissen Nervosität. Unterdessen spielte das Chamber-Jam-Orchester schlank und transparent, derweil die beiden Chöre vokalen Glanz verbreiteten. Von den Gesangssolisten brillierte vor allem Tenor Ulrich Cordes als Evangelist.

LARS WALLERANG